Karibik Insel

Die Karibik

 

Die Geschichte Grenadas

Grenada wurde im Jahre 1498 von Christoph Kolumbus bei seiner dritten Fahrt in die „Neue Welt“ entdeckt. Bis zum Beginn des 17. Jahrhunderts blieb die Insel allerdings von den Europäern eher unbeachtet. Erst dann versuchten die Engländer die Insel mit dem Anbau von Tabak landwirtschaftlich zu nutzen. Die einheimische Indianerbevölkerung auf der Insel war den Eindringlingen jedoch nicht gerade wohl gesonnen und vertrieb bzw. tötete die Briten schon nach wenigen Jahren. Erst rund 50 Jahre später starteten diesmal die Franzosen einen neuen Versuch, die Insel zu kolonialisieren. Für einen „Apfel und ein Ei“ kauften die Franzosen den Einheimischen die Insel ab. Eine Vielzahl der Indianer war mit diesem Deal jedoch nicht einverstanden und setzte sich den Franzosen zur Wehr. Diesmal hingegen konnten sich die Europäer durchsetzen und trieben die verbliebenen Indianer zur nördlichen Spitze von Grenada, nach Sateurs. Von dort sollen sich die letzten Indianer von den Klippen in den Freitod gestürzt haben. Die Franzosen importierten fortan eine Vielzahl an Sklaven aus Afrika und nutzten die Insel vornehmlich für den Anbau von Tabak, Kaffee, Kakao und Zucker. Bis zum Jahre 1762 blieb Grenada in französischer Hand. In den folgenden 20 Jahren wechselte die Herrschaft über die Insel ständig zwischen Briten und Franzosen hin und her. Erst im Jahre 1783 fiel letztendlich die Entscheidung, zu welcher Großmacht Grenada die nächsten Jahrhunderte gehören sollte. Im Friedensvertrag von Paris wurde Grenada den Engländern zugesprochen. Im Jahre 1877 wurde das zu dieser Zeit wirtschaftlich unbedeutende Grenada zu einer britischen Kronkolonie. Infolge von Unabhängigkeitsbestrebungen in der Mitte des 20. Jahrhunderts erlangte Grenada 1967 den Status als an den britischen Commonwealth angeschlossener Staat. 1973 sollte der Staat Grenada seine erste Verfassung erhalten und war erhielt im Jahr 1974 seine vollständige Unabhängigkeit. Der erste Präsident des Landes war Eric Gairy von der Grenada United Labor Party (GULP), der auch schon in den 50er Jahren die Unabhängigkeitsbewegung und die Arbeiterbewegung Grenadas anführte. Im Jahre 1979 begann auf Grenada eine aufregende Zeit. Rebellen stürzten Gairy, als neuer Präsident wurde der junge Anführer Maurice Bishop eingesetzt, der einen dritten Weg zwischen Kapitalismus und Kommunismus gehen wollte. Dabei pflegte er gute Kontakte zur UDSSR und zu Kuba, wollte aber den Besitz von Privateigentum sowie privates Unternehmertum nicht verbieten. Die kommunistischen Hardliner unter den Rebellen, allen voran Bernard Coard, wollten diesen Zwischenweg allerdings nicht mitgehen und sperrten den beim Volk sehr beliebten Bishop kurzerhand ein. Als am 19. Oktober 1983 tausende Unterstützer Bishop befreiten, griff das Militär hart durch. Ein Großteil der Aufrührer wurde festgenommen und wie auch Bishop standrechtlich erschossen. Einen weiteren kommunistischen Vorhof nach Kuba wollten sich hingegen die US-Amerikaner nicht bieten lassen und schickten auch auf Bitte der umliegenden Karibikstaaten nur wenige Tage nach der Hinrichtung Bishops Truppen nach Grenada. Die Insel wurde in nur wenigen Wochen erobert und der Rebellenführer Coard und sein Gefolge in einem Tribunal zum Tode verurteilt. Später wurde die Todesstrafe in eine lebenslange Haftstrafe umgewandelt, die Coard auch heute noch absitzt. Die Bevölkerung Grenadas steht der amerikanischen Militäraktion auch heute noch zwiegespalten gegenüber, da bei Bombardements auch viele Zivilisten ums Leben kamen. Als Held wird daher weiterhin der sozialistische Revolutionsführer Maurice Bishop vielerorts gefeiert. Die von den Amerikanern neu eingesetzte Regierung ist westlich geprägt. Seit 1995 regiert auf Grenada Keith Mitchell, der maßgeblichen Anteil am Aufbau der Tourismusbranche besitzt, allerdings auch vor Korruptionsvorwürfen nicht gefeit ist.